Die von Marianne Brandt 1926 entworfene Tischlampe ME 94 ist Ausgangspunkt der neuen Ausstellung After Modern Brightness. Ecologies of Light, die im Rahmen des Bauhaus Lab 2025 von einer Gruppe internationaler Architektinnen, Designerinnen, Kuratorinnen und Forscherinnen kuratiert wurde.
Die Lampe entstand in einem Spannungsfeld aus wissenschaftlichem Fortschritt, Kapitalismus, Massenproduktion, Werbung sowie den tiefgreifenden Veränderungen, die mit der Elektrifizierung Deutschlands vor hundert Jahren einhergingen. Heute ist Elektrizität selbstverständlicher Teil unseres Alltags. Doch Stromausfälle oder Energiekrisen machen deutlich, wie eng unser Leben nach wie vor mit materiellen Infrastrukturen verwoben ist. Das Stromnetz, das unsere Städte und Häuser durchzieht, bleibt oft unsichtbar – ebenso wie die komplexen ökologischen, politischen und sozialen Prozesse, die es ermöglichen.
Eröffnung
Die Ausstellung beleuchtet diese unsichtbaren Verflechtungen, indem sie wichtige Umgebungen in denen Elektrizität erzeugt, verteilt und genutzt wird untersucht. Dabei wird nicht nur die ME 94-Lampe in ihrem historischen Kontext betrachtet, sondern auch gezeigt, wie Design auf technologische wie gesellschaftliche Entwicklungen reagiert – von den Lüftungsöffnungen an Brandts Entwurf bis zu den externalisierten Umweltkosten der Energieerzeugung.
Symposium
Der Ausstellungseröffnung geht ein Symposium voraus. In diesem offenen Format diskutieren die Programmteilnehmer*innen gemeinsam mit den Gastredner*innen Dehlia Hannah (Universität Kopenhagen), Myk Anusas (Universität Edinburgh) und Annette Jael Lehmann (Freie Universität Berlin) Facetten der umstrittenen Natur moderner Helligkeit und gehen dabei der Frage nach: Gibt es eine Zukunft für gestaltetes Licht, das den durch allgegenwärtige Helligkeit verursachten Störungen von Biorhythmen, Ökosystemen und Lebenszyklen entgegenwirkt?
Sprache: Englisch
Eintritt frei
14 – 17 Uhr > Symposium
anschl. Ausstellungseröffnung