„Moderne Designklassiker, Sammlerobjekte, Luxuswaren und industrieller Massengeschmack, das ist das Spektrum, das mich interessiert. Den Freischwinger ‘Tobias’ aus Plastik, transparent und verchromt, bekommt man für 89.99 Euro bei Ikea. Bei xxxlutz gibt es Schwingstühle von 29.90 Euro bis 289 Euro, in Lederlook, Webstoff oder Wiener Geflecht, um ‘stilecht zu dinieren’! “ (Jun Yang, 2023)

Die überwiegende Zahl der Bauhaus Möbelentwürfe wird heute von drei Firmen produziert: Knoll International, Tecta und Thonet. Bauhaus Möbel sind begehrt. Neben den Originalen gibt es originalgetreu produzierte Objekte und lizensierte Re-Editionen. Darüber hinaus existiert ein großer Markt an nicht autorisierten Kopien. Hier setzt die Arbeit des Künstlers Jun Yang an: Das Bauhausgebäude wird von ihm mit berühmten Bauhausmöbeln unterschiedlichster Herkunft ausgestattet. Dabei zeigen Konstruktion, Materialeinsatz und Sorgfalt der Herstellung eine große Bandbreite der Interpretation. Mit seiner Arbeit eröffnet Yang einen Diskurs über den Umgang mit dem Erbe Bauhaus, dessen Fortleben, aber auch über Transfers vom Industriemöbel zur Designikone, zur Kopie, zum Fetisch sowie von der rechtlich geahndeten Raubkopie zum Kunstwerk.

Die Stiftung Bauhaus Dessau lädt an diesem Freitagabend zur Eröffnung von Jun Yang’s Ausstellung „Mehr als echt (More than real)“ ein.

Programme

Konferenz

Sa, 28 . 9 . 2024, 11 – 16 Uhr
Bauhausgebäude Aula