Was passiert mit einem Alltagsgegenstand, wenn er Teil einer Museumssammlung wird?
Der Wandel von Status und Umfeld wird von einem Prozess der Kategorisierung im institutionellen Rahmen des Museums begleitet-. Im Museum wird ein solches Objekt mit Hinweisen auf den Autor, den Titel, das Jahr, das Material und die Herkunft beschriftet. Das Bauhaus Lab 2019 geht im Jahr des hundertjährigen Bestehens des Bauhauses von der Sammlung und Präsentation von Bauhausobjekten in Museen aus.
Der Tisch, den der Bauhaus-Designer und Emigrant Marcel Breuer 1936 für die Isokon Furniture Company in London entwarf und der Teil der Bauhaussammlung des Victoria & Albert Museums ist, dient als Fallstudie für das postgraduale Forschungsprogramm. Während sich die Kunst- und Designgeschichtsschreibung auf die stilistische Einordnung von Objekten konzentriert, schlagen die Teilnehmer*innen des Bauhaus Labs einen alternativen Ansatz vor: Sie untersuchen die Phasen der Materialgeschichte, der sozialen Praktiken, der Kommodifikation und der Besitzerwechsel vom individuellen Eigentum bis zur Zugehörigkeit zu einer Museumssammlung. Das Lab analysiert dabei kritisch die verschiedenen sozialen Leben, die in diesem Objekt verkörpert sind.