Die Sammlung der Stiftung Bauhaus Dessau hat eine bereichernde Schenkung erhalten – der Sohn des Bildhauers Günter Morgner (1933-2013), Thomas Morgner, übereignete der Sammlung das Gipsmodell einer Porträtplastik von Hajo Rose (1910–1989).
Bei diesem Porträt handelt es sich nach Auskunft des Schenkers um eine Auftragsarbeit, die Hajo Roses zweite Ehefrau beauftragt hatte.
Günter Morgner war eng mit Hajo Rose befreundet. Sie lernten sich mutmaßlich um 1959/60 in Leipzig kennen, als Morgner dort sein Studium der Philosophie und Ästhetik aufnahm, und lebten bis zum Tod Hajo Roses 1989 in einer Nachbarschaft. Daraus resultiert vermutlich auch die Begeisterung Morgners für das Bauhaus, die sich deutlich in seinen späteren Werken widerspiegelt. Die Porträtplastik zeichnet sich durch Sachlichkeit und Natürlichkeit aus. Scheinbar ganz in Gedanken versunken hat der Porträtierte den Blick nach schräg unten gerichtet und schaut die Betrachtenden nicht an. In dieser Darstellung kann durchaus Morgners persönliche Sicht auf Hajo Rose eingefangen worden sein, führte er doch mit ihm tiefgründige philosophische Gespräche und lernte den Bauhäusler so auf einzigartige Weise kennen.