Die abstrakten Filme der 1920er Jahre bezeichneten die Zeitgenossen als absolute Filme, als visuelle Musik oder auch als abstrakte Lichtspiele – verstörend für die einen, avantgardistisch für die anderen.
Wenig beachtet wurde bisher, dass die beiden Bauhäuslerinnen Ré Soupault (geb. Erna Niemeyer) und Lore Leudesdorff maßgeblich an diesem Filmkorpus des absoluten Films mitgearbeitet haben – als Lebenspartnerinnen von Viking Eggeling, Hans Richter und Walter Ruttmann. Stets blieben sie im Abspann ungenannt – uncredited!
In seinem Filmvortrag korrigiert Kurator Thomas Tode die etablierte Sicht, dass diese Werke allein von männlichen Heroen-Künstlern geschaffen wurden. Mit zahlreichen Filmbeispielen.
Thomas Tode, Hamburg, freier Filmemacher, Kurator und Publizist. Herausgeber von bauhaus & film (2011), Co-Kurator der Ausstellung Bauhaus in Aktion (Dessau 2009) und der Ausstellung bauhaus.film.expanded (ZKM Karlsruhe 2020).