Reparatur als alte Kulturtechnik erfreut sich steigender Beliebtheit: Neben beliebten Repaircafés hat auch die Politik das Thema für sich entdeckt und auf verschiedenen Ebenen Regelungen und Maßnahmen zur Förderung der Reparatur auf den Weg gebracht. Gleichzeitig werden immer mehr elektrische Geräte und Textilien angeschafft und die daraus entstehenden Abfallmengen bleiben auf hohem Niveau. In dieser Freitagsgruppe möchten wir aus verschiedenen Perspektiven auf die kulturelle Praxis der Reparatur blicken.
Viele Produkte sind so gestaltet, dass sie Reparaturen erschweren oder gar nicht erst zulassen. Andererseits weckt das Reparieren die Neugier der Zuschauenden und führt zu Austausch und gemeinsamem Lernen. Gemeinsames Reparieren bringt Menschen miteinander in Kontakt, auch über weltanschauliche Unterschiede hinweg, denn Dinge zu reparieren finden eigentlich alle gut.
Zeit für eine Zwischenbilanz: Welche Bedeutung hat Reparieren für uns heute? Was ist anders als früher? Welche Rahmenbedingungen sind für ein lebendiges (Reparatur-)Handwerk als Wirtschaftszweig notwendig? Weshalb ist der Aspekt des gemeinschaftlichen Tauschens von Wissen und Ressourcen gesellschaftspolitisch so wichtig – und zudem nachhaltig?
Ausgehend von der lokalen Initiative Werkstattcafé Dessau, die sich als Anlaufstelle für Reparatur und gemeinschaftliche handwerkliche Tätigkeiten versteht, möchten wir aus verschiedenen Perspektiven auf die kulturelle Praxis der Reparatur blicken.
Sprache: Deutsch