Präsentationen im Bauhaus

Präsentationen im Bauhaus

Drei dauerhafte Präsentationen erweitern das Erlebnis im historischen Bauhausgebäude: Der Künstler Jun Yang inszeniert ikonische Bauhaus-Sitzmöbel an verschiedenen Orten im Gebäude und kombiniert dabei Originaldesigns mit Übersetzungen sowie Nachahmungen, die Präsentation „Lernort Bauhaus“ zeigt aktuelle Lernformate aus den Abteilungen Akademie und Kuratorische Werkstatt der Stiftung Bauhaus Dessau und eine Ausstellung zur Glasfassade des Bauhausgebäudes zeichnet die wechselvolle Geschichte dieser berühmten Fassade nach.

c
Ausstellung „Lernort Bauhaus“, Bauhausgebäude, Brücke, 2. OG, 24.2.2024
© Stiftung Bauhaus Dessau / Foto: Meyer, Thomas, 2024 / OSTKREUZ

Lernort Bauhaus

Der vormalige Architekturlehrsaal wird mit „Lernort Bauhaus“ zum Ausstellungs- und Verweilort für Besucher*innen. Vor dem Hintergrund und Kontext des historischen Bauhaus Dessau als Schule (1926–1932) werden hier aktuelle Lernformen präsentiert, die in den beiden Abteilungen Akademie und Kuratorischer Werkstatt der Stiftung Bauhaus Dessau heute praktiziert werden. Dazu gehören Forschung und Lehre zu Geschichte und kritische Reflektion moderner und aktueller Gestaltungsdiskurse genauso wie Vermittlung und spielerisch-spekulative Neuinterpretationen historischer Übungen, Materialien und Ideen.

Anhand einer Auswahl vorgestellter Projekte sind Besucher*innen an diesem Ort eingeladen an den vielstimmigen Konversationen dieser Lehrprogramme, Workshops, Publikationen und anderen Formaten zu Diskurs und Praxis von Gestaltung teilzuhaben.

c
Ausstellung zur Glasfassade, Bauhausgebäude, 1. OG, 30.3.2023
© Stiftung Bauhaus Dessau / Foto: Meyer, Thomas, 2023 / OSTKREUZ

Die Glasfassade am Bauhaus

Die markante Stahl-Glas-Fassade der Werkstattflügels war bei ihrer Fertigstellung 1926 ein Novum und stand lange Zeit für modernes Bauen schlechthin. Seit ihrer kriegsbedingten Zerstörung 1945 kam es immer wieder zu Veränderungen am Gebäude. Zu den wichtigsten zählt die Rekonstruktion der Fassade als Aluminium-Glas-Konstruktion 1976. In dieser Zeit lernte man das Bauhaus wieder schätzen. Es wurde (erneut) zu einem Ort für Gestaltungs- und Architekturfragen.

Die Ausstellung zeichnet die wechselvolle Geschichte der berühmten Fassade nach. Historische Fotografien zeigen Innenräume und Alltag der Ausbildungsstätte von den 1920ern bis in die 1980er Jahre. Zeitzeug*innen unterschiedlicher Generationen kommen in Bild und Ton zu Wort.

c
Lieferung der Stühle für die Ausstellung „Jun Yang. Mehr als echt (More than real)“, Bauhausgebäude, 2024
© Stiftung Bauhaus Dessau, Foto: Tenschert, Yvonne

Jun Yang.
„Mehr als echt (More than real)“

In seiner Arbeit Mehr als echt (More than real) präsentiert Jun Yang im historischen Bauhausgebäude berühmte Bauhaus-Möbel unterschiedlichster Herkunft. Der in Wien lebende Künstler bespielt verschiedene Räume mit einer präzisen Auswahl originalgetreu produzierter Möbel, Übersetzungen sowie freien Nachahmungen. Er thematisiert die Weiterentwicklungen und Veränderungen, die das gestalterische Erbe des Bauhauses, konkret das Möbeldesign, in den vergangenen Jahrzehnten genommen hat. In Jun Yangs Arbeit für das Bauhaus Dessau geht es um Interpretationen und Übertragungen: vom Industriemöbel zur Designikone, zum Fetisch, zur Kopie und zum Kunstwerk. Mit der Auswahl der Möbel verweigert sich Jun Yang einem strikten Authentizitätsbegriff und lädt gleichzeitig dazu ein, Vorstellungen von Authentizität immer wieder neu zu verhandeln. Was ist das Authentische, das es zu bewahren gilt?

Aus Anlass des hundertjährigen Jubiläums des Bauhauses in Dessau starten Tecta und Jun Yang das Experiment, eine neue, vollkommen kreislauffähige Wassily-Edition zu entwickeln. Der Name „Wassily“ ist in den 1960er Jahren von Dino Gavina als Marketing-Bezeichnung für den Breuer-Sessel B3 eingeführt worden. Tecta produziert den faltbaren Sessel unter dem Namen D4.