Aus der Vitrine: Ein Bett von Carl Fieger

Aus der Vitrine: Ein Bett von Carl Fieger

Ausgehend von einem selbstentworfenen Bett von Carl Fieger, in dem der Architekt in späteren Lebensjahren mutmaßlich gepflegt wurde, sprechen Torsten Blume (Stiftung Bauhaus Dessau) und die Designerin Mathilde Scholz über den Umgang mit der Sterblichkeit.

1927 entwarf der Architekt Carl Fieger für sich und seine Frau Dora zwei Betten, die in der Bauhaus-Tischlerei gefertigt wurden und bis zu Fiegers Tod 1960 in dem von ihm geplanten Wohnhaus in Dessau standen. Eines der Betten bildet im aktuellen Zwischenspiel: The Art of the Palliative Turn im Bauhaus Museum Dessau ein zentrales Ausstellungsobjekt. Einst Teil moderner Wohnungseinrichtung, kann es heute auch als Ort der Pflege in den Blick genommen werden. Denn dieses Bett ist für Carl Fieger ab 1953 aufgrund einer schweren Erkrankung zu einem solchen Ort der Pflege geworden.

Bezugnehmend auf diesen Funktions- und Bedeutungswandel behandelt der Abend die Thematik, inwieweit eine Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit, auch gemeinsam mit anderen, gestaltet werden sollte oder kann. Dabei stellt Mathilde Scholz das von ihr entwickelte Kartenspiel für Gespräche über das Alt-Werden vor, welches 2024 im Rahmen ihrer Masterarbeit an der Hochschule Anhalt (Dessau) entstand.

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Zwischenspiel „The Art of the Palliative Turn (APT) / Kunst für das Ende unserer Art zu Leben“, Bauhaus Museum Dessau, 18.5.2024
© Stiftung Bauhaus Dessau / Foto: Thomas Meyer 2024 / OSTKREUZ