Patrick Rössler:
Zwischen Kiosk und Kolporteur. Die linke Illustriertenpresse der Weimarer Republik

Das Kostufra-Zirkular ist als „kleines Archiv“ der kommunistischen Aktivitäten am Bauhaus bedeutend, repräsentiert aber nur ein bescheidenes Element in der ausdifferenzierten linken Presse um 1930. Mit direkter oder indirekter Unterstützung der KPD erschien eine Vielzahl von Tages- und Betriebszeitungen, Beilagen, speziellen Zeitschriften für Arbeiter, Kinder und Frauen, neben Unterhaltungsmagazinen, Satire- oder Kulturblättern. Der Vortrag gibt einen Überblick insbesondere über die linke Illustriertenpresse der Epoche, der im Zeitalter des „Iconic Turn“ eine besondere Wirkmacht zugeschrieben wurde. Das visuelle Repertoire zwischen Arbeiter- und Pressefoto, Karikatur und Fotomontage verdeutlicht das starke Konkurrenzumfeld des Kostufra-Zirkulars am Bauhaus, aber genauso dessen Limitationen in Gestaltung und Layout.


Patrick Rössler ist Professor für Kommunikationswissenschaft an der Universität Erfurt. Er studierte Publizistik, Rechts- und Politikwissenschaft an der Universität Mainz und promovierte im Fachgebiet der Empirischen Sozialforschung an der Universität Hohenheim. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Theorie und Geschichte der Kommunikationswissenschaft, die Mediengeschichte der Moderne und die Geschichte und Rezeption des Bauhauses.