Bauhaus Lab 2020:
A concrete for the „other half“

7. September – 6. Dezember 2020

Ein Schwefelbetonblock, der 1972 beim Bau eines experimentellen Niedrigkostenhauses zur Anwendung kam, ist Ausgangspunkt für das Bauhaus Lab 2020. Er ist Teil des Archivbestands zur Minimum Cost Housing Group im Canadian Center for Architecture Montréal.

Mit der Frage „How the other half builds“ nahm diese Gruppe in den 1970er Jahren an der McGill University in Montréal das Wohnen und Bauen in Entwicklungsländern in den Blick. Die Forschungen und Projekte, zu denen auch Experimente mit Schwefelbeton gehören, trugen international zu einem Umdenken innerhalb des Diskurses zu Fragen der Wohnungsnot in der Dritten Welt bei. Slum-Beräumungen und Umsiedlungsprojekte folgten bisher den funktionalistischen Logiken der westlichen Bauindustrie, was die Zerstörung bestehender Gemeinschaftsstrukturen und Wohnpraktiken zur Folge hatte. Die Kritik daran beförderte ein neues Interesse am informellen und traditionellen Bauen. 

Die internationalen Teilnehmer*innen des Bauhaus Lab untersuchen die Dokumente und Materialien der Archivbestandes zur Minimum Cost Housing Group – und auch die Verfahren der Archivierung selbst. Ihre Forschungsergebnisse machen sie in einer selbst entwickelten Ausstellung im Bauhausgebäude anschaulich.